Tiefe Spuren lassen Pferde uns zurück, auch wenn sie gegangen sind.
Bewegung sollte immer Ausdruck des Empfinden des Pferdes sein dürfen. Kunst darf nicht künstlich werden, man darf dem Pferd den Sinn einer Bewegung durch die Arbeit nicht nehmen. Dann macht Arbeit sichtlich stolz und schön, wie hier bei meinem äußert lebendigen Trainingspferd Glenmorgan Royal Esprit.
Zu einer guten Rehaarbeit , vor allem bei traumatisierten Pferden, gehört es unbedingt, ihnen wieder einen Blick auf sich selbst zu geben. Oftmals haben sie ein anderes Selbstbild, als wir das Pferd sehen. "Stolz und schön in den Augen anderer Pferde", fordert Xenophon vor 2400 Jahren, solle unsere Arbeit das Pferd machen. Wir dürfen die Kraft des Pferdes nicht nehmen, wir müssen sie gewinnen.
Und sollte es nicht jeden Tag so sein, sollte nicht Oberflächliches besser nicht das sein, was uns beschäftigt, wenn wir über unsere Pferde nachdenken und sprechen? Ist das , was das Wesen des Pferdes ausmacht, das Wesentliche, nicht viel wichtiger als jede Bewegungslehre, Gelenkstätigkeit, Gymnastizierung? Jede Ambition, ein Pferd in einen „ Ausbildungsstand“ zu bringen? Jede Perfektion, in der eine Hufschlagfigur abgelaufen wird, jeder Zwang, eine Übung zu optimieren? Jede Fähigkeit, eine von Menschen erdachte Lektion auszuführen, deren Sinn sich für viele Pferde nicht erschließt? Sollten diese nicht nur eine Möglichkeit des Ausdruckes dessen sein, was das Pferd wirklich bewegt? Ist das nicht alles nur Nebensache?
In reller Pferdeausbildung geht es weniger darum, " etwas zu können", als vielmehr um die Suche nach dem Miteinander und Verständigung
Dieses Miteinander ist eine wesentliche Eigenschaft von Pferden: sie sind daran interessiert, sich mitzuteilen. Wenn man sie denn läßt...
" Wenn der Mensch je eine Eroberung gemacht hat, dann die, dass er das Pferd als Freund gewonnen hat"
Comte de Buffon