Die Krux mit der Losgelassenheit

Das Thema Losgelassenheit hat heute den ganzen Tag meinen Unterricht durchzogen. Sorgen mit der Familie, Stress im Job, der falsche Stall , körperliche Probleme oder zu viel Ehrgeiz beim Reiten- das alles und noch viel mehr kann verhindern, das man loslassen kann.

In dieser Situation vom Pferd zu erwarten, dass es losgelassen laufen kann, das kann gar nicht funktionieren. Wie soll das Pferd diese negative Spannung kompensieren? Woher soll es so viel innere Stärke nehmen? Mit der dem Pferd eigenen viel größeren Fähigkeit zur Empathie wird es unseren Stress übernehmen und , je nach Typ, eher explosiv oder immer stiller und steifer werdend übernehmen.

Solange der Reiter nicht in der Lage ist, sich dem Pferd gegenüber ganz zu öffnen und Belastendes hinter sich zu lasten, wird sich kein Fortschritt einstellen können. Erst dann, wenn man das Problem bei sich selber erkennt und es aktiv angeht, wird das Pferd folgen können.

Erst dann, wenn man sich darüber klar wird, dass nicht die Schleife , der Pokal, die Anerkennung der Zuschauer an der Bande das Ziel ist, sondern das Zusammensein mit dem Pferd in größtmöglicher Nähe, dem Idealbild des Zentauren folgend, erst dann kann sich eine Einheit bilden.
Wenn nicht die äußeren Umstände unser Handeln und Denken bestimmen, sondern unsere Entscheidung in jedem einzelnen Moment.

Dazu muß man das loslassen, was trennt .

Dazu muss man loslassen, was hindert.

Dazu muss man loslassen, was einen davon abhält, glücklich zu sein.



"Wer bist Du in den Augen Deines Pferdes?" ( B. Branderup)

 

Stefanie Niggemeier